Präambel:
Das ist eine Zusammenfassung möglicherweise nützlicher Tipps,
aber ich übernehm trotzdem keine Verantwortung für Unfälle,
Streitereien oder ähnliches. Andere Gruppen mögen es anders halten,
aber so geht's auch.
Das ist auf gar keinen Fall ein Regelwerk und bedeutet auch nicht, daß
alle afm-Ausfahrten auf die Art ablaufen müssen.
Falls wer etwas sucht mit dem er eine größere Gruppe vorinformieren
kann wie eine Ausfahrt ablaufen wird, kann er das verwenden. Und wenn nicht,
isses mir auch wurscht.
Es ist nicht immer klar was eine "Gruppe" ist, aber ein sicherer Anhaltspunkt
ist, wenn man sich vorher ausmacht als Gruppe zu fahren. Damit ist die Anzahl
schon fast egal.
Ein Ortskundiger, also einer der weiß wo das Ziel ist und wie man
hinkommt, oder sich das zumindest vorher genau angeschaut hat, sollte die
Gruppe als Leithammel anführen. Wenn langsamere mitfahren, macht ein
Schlußlicht auch Sinn. Das sollte auf jeden Fall ein Erfahrener sein.
Damit der nämlich im Falle eines Problems helfen kann.
Versucht’s spätestens eine Viertelstunde vor dem ausgemachten Zeitpunkt
mit aufgetankten Motorrad beim Treffpunkt aufzutauchen. Dann kann man sich
noch über die geplante Route unterhalten und vielleicht noch das eine
oder andere organisatorische ausmachen. D.h. alle fahren mit aufgetankten
MR weg, danach bestimmt das Motorrad mit der kürzesten Reichweite (vorher
checken J) die Tankintervalle. Wenn einer tankt, sollten alle tanken, es
sei denn man ist sicher, noch mindestens eine weitere Etappe weit zu kommen.
In der Gruppe ist es oft ganz praktisch seitlich (links/rechts) versetzt
zu fahren. Dadurch hat man eine homogene Gruppe, die dann auch nicht so
ewig lang wird. In größeren Gruppen hat es sich offensichtlich
bewährt auch in der Gruppe die Abstände so zu halten, daß
die Gruppe an sich überholt werden kann. Durch größere Gruppen
kann das Durchschnittstempo sinken, daher macht es Sinn schnelleren Einzelfahrern
oder Dosen ein ungefährliches Überholen zu ermöglichen.
Bei wirklich großen Gruppen (also IMO über 25 Leuten)
kann man überlegen ob der Leithammel und der Lumpensammler helle Überjackerln
zur Kennzeichnung tragen. Ist aber nicht Bedingung und ist IMO auch nur bei
groß organisierten Ausfahrten sinnvoll.
Wenn's eine größere Gruppe ist, also über 10 Leute, sollte
man schauen, dass man an Kreuzungen nicht auseinandergerissen wird. Speziell
an ungeregelten Kreuzungen können bei Bedarf die zwei Fahrer gleich
hinter dem Leithammel den Querverkehr aufhalten und dann die ganze Truppe
einbiegen oder überqueren lassen. Das sollten auch wieder flottere
sein, die dann wieder zur Spitze aufschließen können um das bei
der nächsten Kreuzung zu wiederholen.
Der Leithammel sollte aber immer vorne bleiben.
Das könnte nach § 29 [1] STVO sogar erlaubt sein, aber
ausjudiziert ist's glaub ich nicht.
Apropos Kreuzung. Das Warten:
Immer wenn man vom Straßenverlauf abbiegt, schaut man in den Rückspiegel,
ob der Hintermann da ist. Wenn nicht, dann wartet man alleine vor
der Kreuzung. Die Gruppe fährt weiter. Bei der nächsten Kreuzung
schaut jeder wieder, und so weiter.
Im schlimmsten Fall ist's dann so, daß der Leithammel vor einer
Kreuzung draufkommt, daß er alleine ist und dann auf alle wartet.
Im Normalfall wird der Leithammel schon vorher merken, daß nur mehr
die Hälfte da ist und dann gesammelt warten.
Was ist der Straßenverlauf? Wenn man sich diese Frage stellen muß,
ist die Kreuzung ein Kandidat für's Warten. Bei einer Kreuzung von
2 Straßen im Winkel von 90° muß man nicht warten, wenn's
einfach gerade drübergeht. Wenn dort niemand steht wenn man ankommt,
dann einfach gerade aus. Das haben die davor auch so gemacht.
Wenn Bodenmarkierungen einen Verlauf der Vorrangstraße anzeigen
dann wird der Vorrangstraße gefolgt wenn keiner wartet. Geht's runter
von der Vorrangstraße, dann muß dort einer warten.
Wenn die Situation nicht klar genug ist: warten.
Dazu auch gleich was zu den Pausen. Die flotteren haben bei dem System
genug Pausen aber die, die hinten sind fahren praktisch durch weil weitergefahren
wird sobald der Leithammel sieht, daß sie da sind. Also ab und zu
ein paar geplante Pausen für alle zu machen ist sicher clever und trägt
zur Teamentwicklung bei J .
Innerhalb der Gruppe sollten keine Überholspielchen stattfinden (abgesehen
vom aufholen oder den "Sperrfahrern"). Wenn einem der Vordere zu langsam
ist, dann schauen ob das kontinuierlich der Fall ist. Wenn man die oder denjenigen
kennt, dann kritisch in sich gehen und checken ob der nicht einfach nur
locker fährt und schneller könnte. Ist man sich sicher, dann konsequent
und an sicherer Stelle überholen. Herbrennungen sind lustig, können
sich in der Gruppe aber aufschaukeln. Dann wird's hektisch. Daher ist das
nicht so zielführend.
Umgekehrt, wenn man sich an seiner Position in der Gruppe nicht wohlfühlt,
und lieber ein bißchen weiter hinten fahren will, dann einfach den
Hintermann vorbeiwinken.
Natürlich kann's immer sein, daß es einem zu schnell ist. Sollte
es aber nicht sein. Jeder fährt sein Tempo. Es gibt nix unnötigeres
als mithalten zu müssen, um dann über die Verhältnisse zu
fahren und im Acker zu landen.
Deswegen wird ja gewartet.
Andererseits kann es einem Teil der Gruppe zu langsam sein. Für den
Fall und denjenigen, daß einer heimfahren muß, nicht mehr mag,
einen Termin hat, etc., etc., gilt: abmelden.
Bitte meldet's Euch ab oder sagt was Ihr vorhabt. Es ist extrem unangenehm
wenn einer aus der Gruppe plötzlich fehlt und keiner weiß was
ist. Der Lumpensammler weiß vielleicht auch nix und schon gehen alle
auf die Suche (oder machen sich Sorgen).
Sich verabschieden reicht schon. Ist auch höflich
J.
Und Gruppen können sich auch teilen wenn es dem einen Teil zu langsam
ist, dann macht man sich eben einen Treffpunkt aus und fährt dorthin.
Noch ein Wort zum Überholen von Dosen und ähnlichem. An sich
eh was banales.
WICHTIG: Beim Überholen entscheidet jeder selber ob er in der Situation
überholen will.
Bei größeren Gruppen ist es nahezu unvermeidlich, daß
die Gruppe temporär auseinandergerissen wird. Ja nicht auf Gewalt noch
mit vorbei. Derjenige der überholt, sollte das aber konsequent und
mit Tempo machen. Nicht zögern, mitten im Überholvorgang langsamer
werden und/oder bei freier Strecke direkt vor dem Überholten einschleifen.
Logischerweise ist der hintere selber dafür verantwortlich ob er noch
überholt oder nicht, aber man sollte ihm keine Überraschungen liefern.
Weiters sollte man nach dem Überholen versuchen, eher ein wenig nach
rechts zu fahren und nicht an der Mittellinie "picken zu bleiben", um dem,
der vielleicht noch nachkommt auch noch Platz zum Wiedereinordnen zu geben.
Macht vor allem Sinn, wenn man kurz hintereinander mehrere Dosen überholt.
Es ist üblich, daß man in der Gruppe nach dem überholen
checkt, ob die Strecke frei ist, weil man ja weiter sieht als der hinter
dem zu überholenden. Ist dem so, kann man die Möglichkeit
zum überholen durch heben der Hand anzeigen.
Aber noch einmal: Das ist dann keine Verpflichtung zum überholen
und derjenige der die Hand hebt, übernimmt auch keine Verantwortung.
Es muß jeder selbst entscheiden ob er dann überholt oder nicht!
Weil wir schon beim Handzeichen sind: Auf den Tank deuten heisst, jawohl,
das Zeichen zur Pause oder zum Tanken J
Die flache Hand mit der Handfläche Richtung Boden zeigend rauf und
runter zu bewegen heißt: Langsamer (Gründe werden da nicht kommuniziert,
können aber von Anwesenheit der Rennleitung über den Streßfaktor
der Hintennachfahrenden bis zum schlechten Bodenbelag reichen
J.
Und dann noch: Ausgestreckte Hand aus dem Gras: Ich bin gestürzt
und liege hier.
Etwas was wir nicht sehen wollen, eh klar.
So, es waren da noch mehr Vorschläge für Handzeichen aber es
wird sonst zu viel und dann liest’s eh keiner mehr.
Wird ja so schon ein Roman # (Nein Roman, nicht Du)
Have fun, go mad.
Wolfgang
[1]
§ 29. Geschlossene Züge von Straßenbenützern.
(1) Geschlossene Züge von Straßenbenützern, insbesondere
Kinder- und Schülergruppen in Begleitung einer Aufsichtsperson, geschlossene
Verbände des Bundesheeres oder des Sicherheitsdienstes (einschließlich
der dazugehörigen Fahrzeuge), Prozessionen und Leichenzüge, dürfen
nur von Lenkern von Einsatzfahrzeugen (§ 2 Abs. 1 Z. 25) und, wenn
dies aus Gründen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs dringend
erforderlich ist und keine andere Maßnahme ausreicht, von Organen
der Straßenaufsicht unterbrochen oder in ihrer Fortbewegung behindert
werden.